Pressemitteilung: Neuer Goldstandard in der CAR T-Zelltherapie mit Sleeping Beauty Transposon Minicircle

Plasmid-DNA kann als Wirkstoff bei der Impfung, als Grundsubstanz und Ausgangsmaterial in der Gen- und Zelltherapie sowie bei der viralen Vektor- oder mRNA-Produktion verwendet werden. Plasmide enthalten allerdings, bedingt durch ihre Herstellung in E. coli-Kulturen, Rückgrat-Sequenzen, die Immunreaktionen in Zielzellen hervorrufen können. Diese Sequenzen können darüber hinaus zur unerwünschten Verbreitung von Antibiotikaresistenz-Genen führen. Der Forschungsabteilung der PlasmidFactory in Bielefeld ist es gelungen, superspiralisierte DNA herzustellen, die keine bakteriellen Rückgrat-Sequenzen aufweist, die Minicircle (MC)-DNA. So wird ein neuer Ansatz im Bereich der CAR T-Zelltherapie ermöglicht.

Nicht-viraler Gentransfer durch Sleeping Beauty Transposition
Das Sleeping Beauty (SB) System basiert auf einem Transposon, welches im Bereich der Gen- und Zelltherapie verwendet wird, um therapeutische Sequenzen in das Genom von Patientenzellen zu schleusen. Durch chromosomale Integration werden diese Sequenzen dort fest verankert, beispielsweise um die genetischen Eigenschaften zu ergänzen oder die Zelle identifizierbar zu machen.

Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Würzburg
„Wir haben mit diesem System in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Würzburg eine Möglichkeit zur MC-basierten SB-Transposition von chimären Antigenrezeptor (CAR)-Transgenen geschaffen, die im Vergleich zu herkömmlichen Plasmiden und aufgrund der schnellen Herstellung von CAR T-Zellen für den klinischen Einsatz eine verbesserte Transposition erlaubt“, freut sich Geschäftsführer Dr. Martin Schleef. Die Arbeit wurde soeben in der Fachzeitschrift Leukemia (Impact Faktor: 12,1) veröffentlicht (Monjezi et al., 2016). „Dieser Fortschritt ermöglicht die Herstellung von CAR T-Zellen in einem virusfreien Verfahren, das auf der SB-vermittelten Transposition von MC-DNA beruht, um den Gentransfer in der Krebsimmuntherapie zu erreichen“, erklärt Dr. Michael Hudecek vom Universitätsklinikum Würzburg und verweist auf die beindruckenden Ergebnisse der gemeinsamen Publikation.
Vorteile dieses Ansatzes umfassen ein starkes Sicherheitsprofil aufgrund der Natur des MCs selbst und des Insertionsmusters von MC-abgeleiteten CAR-Transposons im Genom der T-Zellen.

In dem sich rasch fortentwickelnden Feld der Gen- und Zelltherapie sind MC eine bevorzugte Vektorquelle für den Gentransfer aufgrund der dadurch erreichten stabilen und hohen Transgenexpression, dem sicheren genomischen Insertionsprofil, und der einfachen sowie reproduzierbaren Handhabung.

Die PlasmidFactory verfügt exklusiv über die weltweiten Rechte an der Herstellung von Minicircle-basierten Transposon-Vektoren. Minicircle stammen von Parentalplasmiden ab, die ein Antibiotika-Resistenzmarker, das Transposon und den Replikationsursprung (ori) beinhalten. Durch einen intra-molekularen Rekombinationsprozess wird das Transposon aus diesem Parentalplasmid herausgeschnitten und es entsteht ein zirkuläres, superspiralisiertes (ccc) Molekül, der Minicircle.

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